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Außer dem letzten Bild.
KERPEN-BUIR. Damals habe er wehmütig dem schwarzen 190er Mercedes
hinterhergeschaut, erinnert sich der 60-jährige Jupp Grundei. Im Kofferraum
hatte der ältere Bruder Jochen Grundei das Schlagzeug verstaut, um zusammen mit den anderen der „Moonboys“ einen samstäglichen Auftritt zu bestreiten.
Der heute 66-jährige Jörg Schneider, damals gerade von der Bundeswehr
zurück, traf auf die Originalbesetzung der Moonboys, Gerd-Reiner Löhrer, Jochen Grundei, Heinz Meuter und Fritz Scheidtweiler, just bei einem ihrer samstäglichen
Auftritte.
Er habe seine Gitarre für ein Gastspiel ausgepackt, schildert Schneider - und stieg später ein. Auch wenn er es nicht gerne höre, er sei eines der „Urgesteine“ der Moonboys wie Schlagzeuger Heinz Meuter, der einzig von der Urbesetzung verblieben ist, sagt Schneider.
Zum Konzert am Samstag „Buir rockt“ waren sie beide mit von der Partie, Jupp
Grundei und Jörg Schneider, als die zwei Gitarristen der Moonboys. Bruder Jochen Grundei ist heute tot, und erst vier Jahre sei es her, dass der Leadgitarrist
Gerd-Reiner Löhrer gestorben sei, erzählen die beiden. Aber der Wunsch seiner Ehefrau, Maren Löhrer, laute unmissverständlich:
„Macht doch eure Musik wieder!“.
Und was die Gitarristen darunter verstehen ist ebenso unmissverständlich: „Eine
Gitarre muss nach einer Gitarre klingen.“ Und am besten klingt sie für sie mit den alten Hits von den Shadows. Die älteren Zuhörer waren mit ihnen einer
Meinung, sie tanzten paarweise zu den Westernklängen des instrumentalen
Superhits „Apache“ oder „Ghost Riders in the sky“ und verlangten noch Zugaben, als Grundei, Schneider und ihr neuer Bassist Walter Deckstein schon von der Bühne
zogen.
Die anderen blieben oben, denn Sänger Hartmut Wexel,
Keyboarder Peter Wisniowski, und Heinz Meuter vollzogen einen fliegenden
Bandwechsel an diesem Abend.
Oliver Tripp
Kölner Rundschau November 2010
RBGO2V/1